Becky
"Rachel warte!" rief ich meiner Freundin hinterher. Wir waren auf dem Weg zur Schule und wie üblich spät dran. "Rachel!" rief ich noch einmal, als ihr blonder Lockenkopf gerade um die nächste Ecke verschwand. "Du musst dich schon beeiln Becky" hörte ich noch ihre glockenhelle Stimme und dann war sie endgültig verschwunden. Frustriert schnaubte ich und verfiel dann in einen leichten Trab. Ich wusste wirklich nicht, was Rachels Problem war, wir waren doch sonst auch ständig zu spät und da störte sie das nie. Ich löste den Blick von dem vereisten Weg - es war Anfang Dezember und der Frost hatte schon seine Spuren hinterlassen - um auf meine Armbanduhr zu sehen. 7:55, so ein Mist! Wir hatten in der ersten Stunde Physik, vielleicht hatte Rachel ja doch Recht zur Beeilung. Ich rannte nun endültig und schlitterte etwas. Meine Tasche schlug in einem gleichmäßigen Rhytmus gegen mein Bein und ich verfluchte mich dafür, das ich so klein war. Wäre ich ein paar Zentimeter größer, könnte alles so viel einfacher sein!

Becky
Schlitternd kam ich vor der Treppe, die ins Innere des Schulgebàudes führte zum stehen. Zu meiner Verwunderung entdeckte ich Rachel, die an eine der Säzulen gelehnt da stand und mich angrinste. "Da bist du ja endlich" lachte sie und kam mir die letzten Meter entgegen, doch ich ignorierte sie. Ich war sauer, und das wusste sie nur alzu gut, also brauchte sie jetzt nicht ein auf super freundlich machen. Kommentarlos ging ich an ihr vorbei und hüpfte die Treppen hinauf. Ich wusste ja, das Rachel vorhin nur Spaß gemacht hatte, aber ich wollte sie noch ein bisschen zappeln lassen. Ich drückte die Eingangstüre auf und sofort empfing mich die Wärme. "Ach Becky" hörte ich hinter mir Rachels vertraute Stimme und musste grinsen. Wusdte ich doch, das sie mir nachgelaufen kam. Ich drehte mich zu ihr um, stupste sie an und rannte Richtung Klassenzimmer. "Mal sehn wer jetzt erste ist" rief ich ihr noch lachend zu und wäre fast in unseren Physiklehrer hinein gerasselt. Oh weh, das würde Ärger geben. "Mrs Adams. Auch mal angekommen?" sagte er in seinem üblichen strengen Ton und warf mir einen abschätzigen Blick zu. "Tschuldigung Mr Thomens" murmelte ich kleinlaut und schob mich an ihm vorbei zu meinem Platz.

Becky
Rachel kam nur wenige Sekunden nach mir ins Klassenzimmer geeilt. Genau wie ich gerade, erhielt auch sie ihre kurze Standpauke und nahm dann schweigend den Platz neben mir ein. Ich lächelte ihr kurz zu und kramte dann schnell Bücher und Block hervor. Mr Thomsen schenkte uns nun keine Beachtung mehr, hatte sich zur Tafel umgedreht und begann mit seinem Unterricht. Er faselte irgendwas von Atomen, aber ich konzentrierte mich kein bisschen und spielte lieber an meinem Armband herum. Ich wollte Rachel gerade fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn wir Physik komplett verpasst hätten, als plötzlich die Tür aufflog. Die Männer, die darauf das Zimmer betraten, ließen mein Herz vor Angst schneller schlagen und vor allem als einer ne Waffe zog, machte ich mir fast in die Hose. Verängstigt griff ich nach Rachels Hand und sie drückte meine auffmunternd, aber ich konnte ihr ansehn, das es ihr nicht besser ging als mir. "Ich glaube, sie haben sich im Zimmer geiirt" erkläte Mr Thomsen genauso sachlich wie den Aufbau einer Atomhülle. Völlig perplex starrte ich ihn an. Wi konnte er den nur so ruhig bleiben, während ich die schlimmsten Minuten meines Lebens durchlitt?

Becky
Ich beobachtete den Anführer der Bande genau, ließ ihn keine Sekunde aus den Augen. Zummindest hielt ich ihn für den Anführer. Es fiel mir schwer, mich zu konzentrieren, da mich die Waffen der anderen Männer sichtlich nervös stimmten. Für einen kurzen Augenblick galt meine Aufmerksamkeit nur ihnen und genau in diesem Moment schob sich ihr Boss zu mir und Rachel. Ich konnte ihm ansehen, das er an ihr nicht sonderlich interessiert war, das er mich wollte und auch Rachel schien das zu merken. Sie schlang ihre Arme um mich und versuchte mich zu beruhigen, aber es half nichts. Ich hatte schon zu weinen begonnen. "Lassen sie doch das Mädchen gehn" schaltete unser Lehrer sich wieder ein, woraufhin der eine seine Waffe genau auf ihn richtete. Ich mochte Mr Thomsen zwar nicht sonderlich und sein Unterricht war zum einschlafen, aber ich war ihm doch dankbar, das er sich für mich einsetzte. "Bitte tun sie mir nichts" stammelte ich. Unter den Männern brach allgemeines Gelächter aus und ich drückte mich fester an Rachel und schluchzte. Ich hatte so Angst.

Becky
Ich schluchzte stärker, als er mich in seinen Arm zog und musste dann unweigerlich auf sein Auge starren. Es sah fürchterlich schmerzhaft aus, aber so jemand wie er, hatte meiner Meinung nach nichts besseres verdient. Entsetzt schrie ich auf, als er auf einen seiner Leute zielte und dann tatsächlich abdrückte. Er hatte ihn einfach so ermordet! Was würde er dann erst mit mir machen, wenn er schon so mit seinen Bekannten umging. Ich hörte, wie in der Klasse allgemein die Luft sngehalten wurde und auch Mr Thomsen sagte ausnahmsweise nichts dazu. "Bitte..." flehte ich noch einmal und strampelte leicht um mich zu befreien. Ich wollte hier weg. Einfach nur hier raus und mich in irgend einem Eck verkriechrn.

Becky
Essen? Was interessierte mich den, was es zu essen gab? Ich wollte einfach nur hier weg! Ich warf Rachel noch einen alles sagenden und vielleicht letzten Blick zu. Ich wollte nicht daran denken, das ich sie vielleicht nie wieder sehn würde, aber nur für den Fall, wollte ich mir ganz genau einprägen wie sie ausgesehen hatte. Der Mann schleifte mich mit sich und drückte mich dann einem seiner Komplizen in die Hände. Er hielt mich fest umschlossen und eine seiner Hände ruhte direkt an meiner Kehle. "Ich bekomm keine Luft" japste ich und versucht durch zu atmen, aber die Trànen machten das völlig unmöglich. "Sie taugt bestimmt nicht mehr viel im Bett, wenn sie vorher erstickt" hörte ich einen der Mànner lachen. Ich verstand sofort was diese Worte bedeuteten und strampelte wieder.

Becky
Unsanft wurde ich in den Wagen gezerrt und von zwei der Männer eingeängt. Die anderen Beiden setzten sich mir gegenüber. Panisch schaute ich sie an, versuchte zu erraten, was sie von mir wollten oder warum sie mich mitgenommen hatten. Vielleicht hatten sie mich ja mit irgenwem verwechselt und wollten eigentlich jemand ganz anderes - für was auch immer. Der Anführer der Gruppe sprach mich plötzlich an, und zwar mit meinem Namen. Damit warcein Irrtum dann wohl susgeschlossen. "Werden sie mich umbringen? " fragte ich, während mir weiter die Tránen über die Wange strömten. Ich wollte sie wegwischen aber meine Hand zitterte so arg und ich ließ es bleiben.